Länderpokal 2023

Kennelbach

Länderpokal 2023

Ein starker Auftritt von Kraftsport Oberfranken beim Länderpokal in Kennelbach

Es war ein beeindruckender Tag für das Team von Kraftsport Oberfranken e.V. beim jüngsten Powerlifting-Wettkampf in Dornbirn. Unsere Athletinnen und Athleten zeigten einmal mehr, dass harte Arbeit, Entschlossenheit und Teamgeist zu bemerkenswerten Ergebnissen führen können.

Kennelbach

What the hell is Länderpokal?

Am Wochenende um den 08.07.2023 waren wir in Dornbirn bei Powerlifting Kennelbach zu Gast und starteten dort mit 3 Teams (entspricht 9 Starter:innen) beim Länderpokal 2023. Für alle, die sich jetzt denken: “Dornbirn, Kennelbach – wo? Länderpokal 2023 – was?” haben wir am Wochenende ein kurzes Gespräch mit Andreas Jandorek geführt, einem der Hauptverantwortlichen für den Wettkampf. Darin erklärte er uns, was die Beweggründe für den Länderpokal sind, was den Wettkampf auszeichnet und vor allem wie viel Arbeit er und sein tolles Team jedes Jahr in die Orga stecken.

Powerlifting Kennelbach

Interview mit Andreas Jandorek

Hi Andi, schön, dass du dir die Zeit für uns genommen hast. Für alle die dich nicht kennen: Könntest du dich und deinen Verein kurz vorstellen?

Ich habe 2006 die Sektion Kraftdreikampf gegründet. Wir gehören zur Turnerschaft Kennelbach und haben inzwischen knapp 20 aktive Mitglieder. Persönlich mache ich diesen Sport seit 17 Jahren und mein grösster Erfolg war der Vizeeuropameistertitel im equipped Powerlifting 2023 in der allgemeinen Klasse. 

Inzwischen haben wir mit Matthias Graziadei, Philipp Kahr und mir ein 3er Gespann, das die Geschicke unserer Sektion leitet, wobei meine Mama Renate Jandorek uns immer mit Rat und Tat zur Seite steht. 

Andreas Jandorek
Andreas Jandorek

Powerlifting Kennelbach

(Mit-)Organisator Länderpokal und Vize-Europameister im Powerlifting

Wir waren am Samstag (08.07.2023) bei euch in Dornbirn zu Gast am Länderpokal 2023. Danke an dich und deine Crew erstmal für diesen großartigen (und super professionellen) Wettkampf! Wie würdest du einem Powerlifter, der vom Länderpokal noch nie gehört hat, das Konzept hinter dem Wettkampf beschreiben?

Unsere ursprüngliche Idee war es die Athleten des DACH-Raumes näher zusammenzubringen. Was könnte dafür besser geeignet sein, als ein Wettkampf im Dreiländereck?

Die Schweizer und deutsche Beteiligung (mit Ausnahme von Oberfranken) liess aber über die Jahre sehr stark zu wünschen übrig, dafür wurden wir von allen möglichen Athleten aus ganz Österreich quasi überlaufen.

Vom Anfänger bis zum internationalen Medaillengewinner dürfen wir jedes Jahr extrem tolle Sportler bei uns begrüssen, doch uns geht es nicht um brutale Einzelleistungen.

Bei uns steht das Team an erster Stelle. Dieses kann man vereinsunabhängig zusammensetzen und im Grunde geht es darum gemeinsam Spass zu haben und vor einer geilen Kulisse das abzurufen, wofür man sich das ganze Jahr über viele Stunden im Gym quält.  

Wir sind alle keine Profis und im Vergleich zu vielen Sportarten ist Kraftdreikampf eher unbedeutend. Trotzdem ist es uns ein grosses Anliegen diesen tollen Sport optimal zu präsentieren und den Athleten für ihren Einsatz etwas zurückzugeben in Form eines geilen Wettkampfes. 

Könntest du uns ein paar harte Fakten zum Wettkampf geben? Z.B. wie viele Starter:innen angetreten sind, wie viele Leute sind in der Orga involviert, wie viel Zeit müsst ihr in die Vor-/Nachbereitung des Wettkampfs stecken, usw.?

Die Starterzahl haben wir dieses Jahr auf 54 begrenzt und innerhalb 7 Minuten waren wir restlos ausgebucht. Die Hauptorganisation wurden von Matthias Graziadei, Philipp Kahr, meiner Mum und mir übernommen und mit den Kampfrichtern waren insgesamt 25 ehrenamtliche Helfer involviert. 

Dieses Jahr hatten wir so einige Visionen, die wir teils umgesetzt und teils wieder verworfen haben. All das kostete natürlich sehr viel Zeit. Ich denke jeder von uns Hauptorganisatoren war sicher um die 200 Stunden seit Anfang 2023 mit dem Länderpokal beschäftigt. 

Was bedeutet dir ganz persönlich der Länderpokal?

Für mich ist der Länderpokal Treffpunkt einer großen Powerlifting Familie, wo jeder für den anderen da ist.

Diese unglaubliche Atmosphäre, voller Respekt, Gönnung und bedingungsloser Hilfsbereitschaft. Diese energiegeladene Stimmung, wenn Rekordversuche gemacht werden und dieses vertraute Miteinander vor und nach dem Wettkampf, als würde man sich ewig kennen. 

Danke die für deine Zeit und das du uns Rede und Antwort gestanden hast. Wir sehen uns spätestens zum Länderpokal 2024 - bleibt stabil.

Danke dir für das Interview. Ob und in welcher Form es einen Länderpokal 2024 gibt steht allerdings noch in den Sternen. 

Für mich ist der Länderpokal Treffpunkt einer großen Powerlifting Familie, wo jeder für den anderen da ist.
Andreas Jandorek
Andi Jandorek
Powerlifting Kennelbach

Anreise

Der Freitag

Für uns begann die Reise bereits Freitag Nachmittag mit ca. 15 Personen aus Oberfranken, BaWü und Regensburg. Nach einem kurzen Abstecher zur Wettkampfstätte bezogen wir unsere Ferienwohnung hoch auf den Dornbirn Hills und verbrachten den Abend in gemütlicher Runde auf der Terrasse mit einem wunderschönen Ausblick über die Stadt und den Sonnenuntergang.

Der Wettkampf selbst stand am Samstag an und durch die frühe Einwaage um 6 Uhr waren die ersten Starter:innen schon ab 04:30 Uhr auf den Beinen. Nach einem gemeinsamen Frühstück machten wir uns auf den Weg in die Wettkampfstätte und waren auch dieses Jahr wieder sehr beeindruckt, was die Jungs und Mädels von Powerlifting Kennelbach hier auf die Beine stellten. Der Wettkampf findet in einer Art CF-Box statt. Die Plattform (und die ganze Halle) wurden durch Lichteffekte stark in Szene gesetzt, über eine große Leinwand konnten Zuschauer alle wichtigen Informationen einsetzen und direkt nebenan stand ein Warm Up-Bereich zur Verfügung, der keine Wünsche offen ließ. Die Chill-Out Area im Innenhof ließ auch keine Wünsche offen und auch ansonsten wurden alle Gäste gut versorgt.

Wettkampfbeginn war für 8 unserer 9 Athlet:innen um 08:00 Uhr in der ersten Gruppe.

Wettkampf

Gruppe 1 – Der Vormittag 

Den Auftakt macht dabei Marina, die sich vor allem vorgenommen hatte, einen guten Tag zu verbringen, bei dem Zahlen ausnahmsweise einmal nicht im Vordergrund stehen sollten. Mit ihrer guten Laune steckte sie dabei fast die ganze Halle und zeigte einmal mehr, was diesen Sport ausmachen sollte.

Weiter ging es mit Sabrina, die in der Klasse bis 63 kg antrat. Mit einem sehr starken Total von 340 kg (PRs in allen Lifts) und 155 kg im Deadlift setzte sie ein Statement und brachte sich in Position, um den bayerischen Rekord im Kreuzheben anzugreifen. Insgesamt endete der Wettkampf für Sabrina mit dem siebten Platz.

Sarah konnte auf ihrem ersten offiziellen Wettkampf auch voll durchstarten und erreichte stolze 347.5 kg Total in der Gewichtsklasse bis 69kg. Bei 8 von 9 gültigen Versuchen verfehlte sie nur den letzten Deadlift, der nur aufgrund einer sehr knappen Kampfrichter-Entscheidung ungültig gegeben wurde – für uns war der drin <3

Direkt im Anschluss ging unsere Vorständin Nadine ins Rennen um die Platzierungen. In der Gewichtsklasse bis 69 kg erreichte sie ein Total von 370 kg und konnte sich damit einen Platz vor Sabrina einreihen. Außerdem soll nicht unerwähnt bleiben, dass Nadine direkt nach ihrem Wettkampf als Kampfrichterin in Gruppe 2 wieder an der Plattform saß – großes Dankeschön nochmal an dieser Stelle.

Als letzter Starter für Kraftsport Oberfranken ging an diesem Tag Marcel ins Rennen, der an diesem Tag ein erstes Status-Update für die BM im September abholen wollte. Nach einer Verletzung Anfang des Jahres war die Handbremse am Länderpokal noch leicht angezogen, aber Marcel lieferte einen super Wettkampf ab und war am Ende mehr als Stolz auf das starke Comeback.

Da es sich in Kennelbach immer um einen (vereinsunabhängigen) Teamwettkampf handelt, hatten wir dieses Jahr auch drei Gaststarter dabei. Der erste war Klaus, der an diesem Tag mit uns zusammen seinen ersten Wettkampf bestritt. Er schloss den Tag mit 447.5 kg Total in der Gewichtsklasse bis 105 kg ab und man hat schon während der Lifts gemerkt, dass er auf jeden Fall Bock auf mehr hat. Thumbs up: Das war ein gelungener Einstieg. Als zweiter Gaststarter ist an diesem Tag Leo (1. AC Bayreuth) für Marius eingesprungen. Trotz der sehr kurzen Vorbereitung konnte er 567.5 kg Total in der Gewichtsklasse bis 93 kg rausholen und damit die Weichen für die anstehende BM stellen. Den letzten in der Runde machte Christoph vom KSV Triumph Wolfsbach (Österreich). Mit 585 kg Total in der Gewichtsklasse bis 93 kg konnte er sich die Norm für die Staatsmeisterschaft in Österreich sichern – wahnsinns Leistung. 

An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an die drei Gaststarter, die mit uns an diesem Tag zusammen angetreten sind. Es war uns eine riesige Freude und wir hoffen, dass wir uns in Zukunft öfter die Plattform teilen.

Wettkampf

Gruppe 2 – Der Nachmittag

Am Nachmittag startete der Wettkampf dann auch für Louis in Gruppe 2. Auch hier stand eine Generalprobe für die BM im September an und damit verbunden auf die Norm für die DM 2024. In der Kniebeuge wollte Louis am Ende die 250kg einsacken, ließ sie diesmal aber leider noch auf der Plattform. Dafür lief das Bankdrücken mit neuem PR von 152.5 kg umso besser und auch beim Kreuzheben konnte Louis seine gute Form unter Beweis stellen. Lediglich beim letzten Deadlift (260 kg) konnten die geschundenen Hände die Stange nicht mehr ganz halten und Louis verabschiedete sich mit dem wohl lautesten Knall des Tages von der Plattform. Am Ende stand er mit 635 kg Total auf einem soliden 12. Platz in der Klasse bis 93 kg. Bei der bayerischen Meisterschaft im September will er sich die liegen gelassenen Kilos noch holen und das Ergebnis vom Länderpokal berichtigen.

In der Teamwertung belegte unser Team 1, aka. Mucho Ballern (Nadine, Sarah, Louis), den siebten Platz. Das Team 2, aka. Squat Squad (Sabrina, Christoph, Klaus), konnte sich den 13. Platz sichern und Team 3, aka. Barbell Bandits (Marcel, Marina, Leo) reihte sich auf Platz 17 ein.

Die kompletten Ergebnisse findet ihr hier und die Teamwertung hier.

Nach dem Wettkampf

Der Abend/Morgen danach

Nach einem gelungenen Wettkampftag ging es auf der Aftershowparty weiter und alle, die danach noch nicht direkt ins Bett gefallen sind, hatten noch eine lange Nacht auf der Terrasse, bei guten Gesprächen und unter den besten Leuten, die man sich wünschen kann.

Am Sonntag war dann noch Frühstück angesagt und für die meisten von uns ging es am Vormittag dann zurück nach Hause.

Wenn euch die Wettkampf-Reviews unserer einzelnen Starter interessieren, schaut gerne auf unserer Team-Seite vorbei, dort findet ihr Links zu den Instagramprofilen unserer Starter:innen.

Wenn ihr in Zukunft selbst gerne dabei sein wollt, dann meldet euch gerne bei uns und werdet Teil des Teams.